Dies ist eine Art Labortagebuch. Es geht um einen Selbsttest, der die persönlichen Grenzerfahrungen erkunden soll.
Ein Experiment, in dem die physischen und psychischen Leistungsfähigkeiten auf die Probe gestellt werden:
Ich gehe campen :-)
Aus einer Laune heraus spiele ich mit dem Gedanken, anstelle meiner Zweitwohnung am Arbeitsort ein Zelt zu beziehen. Ich suche mit Hilfe der Stichwörter "zelten", "überleben im Winter" und "Wohnzelt". Die Auswahl ist relativ mager, angefangen bei einem Safari-Zelt bis hin zu einer mongolischen Jurte.
Gefolgt von Beschreibungen zur Vermeidung von Erfrierungen, Wassermangel, Stich- und Bissverletzungen oder Entzugserscheinungen unterschiedlichster Art.
Gestern habe ich den Film "Der Marsianer" gesehen. Es ging um das Überleben eines Astronauten auf dem Mars. Ähnlich wie auf dem Bild sah seine Station aus (und letztendlich hat er überlebt :-)
Also machte ich mich auf die Suche nach Zelten dieser Art und wurde fündig. Noch war es mehr oder weniger eine fixe Idee.
Ich habe alle Informationen gefunden. Alles, was ich brauche, um zu starten - alle Grundlagen, Geometrische Formeln, -zig Beispiele, Berechnungspläne und 3D Modelle.
Ich war restlos überzeugt. Jetzt folgte der schwierigste Teil:
ich möchte das Vorhaben meiner Frau erklären.
Nach einem Eis habe ich meiner Frau von meinen Plänen erzählt.
Das Gespräch war sehr einseitig - sie hielt mich für "vollkommen ..." (und jetzt kommt der negative Teil) ... bescheuert.
Ich suche nach einem Ort, wo ich einen Platz zum Aufstellen des Zeltes finde. Ich suche etwas mit Strom, Wasser und Abwasser.
Schnell werde ich auf einen sehr schönen Campingplatz aufmerksam, mit dessen Pächter ich Kontakt aufnehme.
Ich lese gerade einen coolen Spruch:
Ich zerstöre die Brücken hinter mir…
Dann gibt es keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen.
(Fridtjof Nansen)
Als nächsten Schritt kündige ich meine Zweitwohnung. Mir bleiben 3 Monate ...
Inzwischen hat sich die Einstellung meiner Frau geändert: Sie hält mich nicht mehr für bescheuert, dafür macht sie sich nur noch ernsthafte Sorgen ...
Doch es gibt auch Licht am Horizont: ich habe einen coolen Dauerstellplatz gefunden, keine 20 m von der Altmühl entfernt, aber hoch genug, um keine nassen Füsse zu bekommen (dachte ich).
Innenraum
Der Innenraum von knapp 44 qm erscheint wesentlich größer als man von Außen annimmt
Nutzung
Dank der großen Toröffnung an der Straßenseite kann meine Harley im Dom parken.
Dies ist ein kleiner Rundgang durch den Dom
2022. Nach 6,5 Jahren Sonne, Regen, Sturm und Eis ist die Hülle spröde und wasserdurchlässig geworden. Im Herbst 2022 ist das Upgrade bereits überfällig, im Oktober '22 entsteht eine neue Hülle.
12. Oktober 2022. Mit verschiedenen 3D Programmen erstelle ich eine Art Schnittmusterbogen, welcher die Grundlage zur Herstellung einer neuen Plane ist. Mit Hilfe eines speziellen Zirkels (blau)kann ich die Formen auf die insgesamt fünfzehn 3x4 m großen Planen übertragen.
25. Oktober 2022. Im leergeräumten Wohnzimmer kann ich nun alle Teile zu einer Hülle mit einem Spezialkleber zusammenkleben.
16. November 2022. Die zweite Hülle besteht aus Kautschuk-Polyethylen, auch bekannt als "Teichfolie", und wird hoffentlich nochmals mehrere Jahre halten. Skeptiker, welche die Farbe Schwarz der neuen Hülle hinterfragen, mögen sich bitte zum Thema "TUAREG" und "Warum wählen indigene Völker in der Wüste die Farbe Schwarz" neu informieren - und überraschen lassen :-)
Es sind noch weitere Anpassungen notwendig, damit die neue Hülle ihren Anforderungen gerecht wird. Doch es gibt gute Aussichten, dass diese Variante mehrere Jahre halten wird ...
Ich werde berichten!